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Zentrum für Genozidforschung, 1998-2014

Gegründet im Januar 1998, initiiert das Zentrum für Genozidforschung (GSP) am MacMillan Center for International and Area Studies der Yale Universität Forschungsprojekte, Seminare und Konferenzen, um vergleichende und interdisziplinäre Perspektiven im Feld der Genozidforschung zu erschließen und den politischen Kontext, in dem dieses Phänomen entstehen kann, zu verstehen. Das Zentrum bietet Wissenschaftlern aus betroffenen nationalen Kontexten (Kambodscha, Ruanda, Osttimor) die Gelegenheit zur Weiterbildung. Neben den Völkermorden in diesen Regionen beforscht das GSP außerdem den Holocaust, die Völkermorde in Bosnien und Darfur, sowie die zahllosen Genozide, die im Kontext des Kolonialismus weltweit verübt worden sind. Das Zentrum ist mit dem Institut für Biosphärenforschung der Yale Universität verbunden und wird vom Orville H. Schell, Jr. Zentrum für Internationale Menschenrecht am Fachbereich Jura der Yale Universität gefördert. In nur zwei Jahren (2006 bis 2008) wurden die Internetseiten des Zentrums für Genozidforschung und seines ersten Forschungsprojektes zum Völkermord in Kambodscha (CGP) von über 2 Millionen Benützern angesteuert. Zwischen dem 10. Dezember 2006 und dem 14. Dezember 2008 wurde die Internetseite des Zentrums 1.009.523 mal aufgesucht. Dabei wurde diese Homepage 85.614 mal aufgerufen. Die Internetseite des Forschungsprojekts zum Völkermord in Kambodscha wurde 1.026.351 mal angesteuert, wobei 291.445 Benützer die Homepage www.yale.edu/cgp aufriefen.

Das Zentrum zur Genozidforschung dankt folgenden Sponsoren:
  • The Andrew W. Mellon Foundation, Inc.
  • The Open Society Institute of the Soros Foundation
  • The Yale Institute for Biospheric Studies
  • Conference on Jewish Material Claims against Germany, Inc.
  • Frederick J. Iseman, Esq.
  • The Jocarno Fund
  • The Edward J. and Dorothy Clarke Kempf Fund
  • The Coca-Cola Fund
  • Institution for Social and Policy Studies, Yale University

Einführung in das “Programm über den Genozid in Kambodscha”

Ben Kiernan, Erde und Blut: Völkermord und Vernichtung von der Antike bis heute

Johanna Bodenstab, Getarnte Taeter (“Perpetrators in Camouflage”) in: Widersprueche. Zeitschrift fuer sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. Heft 81, September 2001, pp. 49-66.

Ben Kiernan, “Die Erfahrungen der Frau Hong Var in Kampuchea der Jahre 1975-1979”, Kursbuch, No. 57, October 1979, pp. 122-129 (w. Chanthou Boua).

Ben Kiernan, “Die Volkesrepublik Kampuchea: die ersten vier Monate,” Kursbuch, No. 57, October 1979, pp. 129-134.

Dori Laub, MD and Nanette Auerhahn, PhD
“Zentrale Erfahrung des Uberlebenden: Die Versagung von Mitmenschlichkeit” in Hans Stoffels (Hrsg.), Schicksale der Verfolgten Psychische und somatische Auswirkungen von Terrorherrschaft
Springer-Verlag, Berlin, Heideleberg, New York, pp. 254-276, 1991

Dori Laub, MD and Stevan Weine, MD
“Psychotherapeutische Arbeit mit bosnischen Fluchtlingen,” PSYCHE, Volume 48, No. 12:1101-1122, 1994

Dori Laub, MD, Harvey Peskin, PhD, Nanette Auerhahn, PhD
“Der zweite Holocaust: Das Leben ist bedrohlich,” PSYCHE, 49:18-40, 1995

Dori Laub and Daniel Podell
“Art and Trauma”, Int. J. Psycho-Anal., 76:991-1005, 1995
“Kunst und Trauma” (German translation of “Art and Trauma”), in Archiv der Erinnerung, Interviews mit Ueberlebenden der Shoah, Band I, Videographierte Lebenserzaehlungen and ihre Interpretationen, herausgegeben von Cathy Gelbin /
Eva Lezzi / Geoffrey H. Hartman / Julius H. Schoeps, Verlag fuer Berlin-Brandenburg, Potsdam, pp. 65-92, 1998

Stephanie Brauer, Andres Nader and Dori Laub, MD
“Fragen aus dem Off: Die Interviewerinnen und Interviewer”, in Archiv der Erinnerung, Interviews mit Uberlebenden der Shoah, Band I, Videographierte Levenserzaehlungen and ihre Interpretationen, herausgegeben von Cathy Gelbin /
Eva Lezzi / Geoffrey H. Hartman / Julius H. Schoeps, Verlag ur Berlin-Brandenburg, Potsdam, pp. 419-443, 1998

Dori Laub and Daniel Podell
“Psychoanalytisches Zuhoren und historisches Trauma: der Konflikt des Wissens und die Pflicht/das Gebot zum Handeln” in Die dunkle Spur der Vergangenheit-Psychoanalytische Zugaenge zum Geschichtsbewusstsein, edited by Jorn Rusen and Jurgen Straub Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1998 pp. 275-443, 1998

Dori Laub, “Eros oder Thanatos? Der Kampf um die Erzählbarkeit des Traumas”. PSYCHE, Volume 54, No. 9/10, September/October 2000, pp. 860-894

Dori Laub, “Zeugnis ablegen oder Die Schwierigkeiten des Zuhörens”. Ulrich Baer (Ed.): Niemand zeugt für den Zeugen. Erinnerungskultur nach der Shoah, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2000, pp. 68-83

Dori Laub, “Postmoderne Rattenfänger: Wie Peter Novick und Norman Finkelstein versuchen, den Holocasut zu entführen.” PSYCHE, Volume 55, No. 6, June 2001, pp. 629-639

Dori Laub, “Die prokreative Vergangenheit: Das Fortleben historischer Traumatisierung”. Harald Welzer (Ed.): Das soziale Gedächtnis. Geschichte, Erinnerung, Tradierung. Hamburger Edition, Hamburg 2001, pp. 321-338

Dori Laub, “Kann die Psychoanalyse dazu beitragen, den Volkermord historisch besser zu verstehen?,” Psyche-Z. Psychoanal 57, 2003.

Dori Laub, “Erinnerungsprozesse bei Uberlebenden und Tatern,” Das Vermachtnis annehmen-Kulturelle und biographische Zugange zum Holocaust-Beitrage aus den USA und Deutschland. Brigitta Huhnke und Bjorn Krondorfer (Hg.), Psychosozial-Verlag, 2002, 251-273.

Jürgen Zimmerer und Joachim Zeller (ed.), Völkermord in Deutsch-Südwestafrika: Der Kolonialkrieg (1904-1908) in Namibia und seine Folgen (2003, 2nd edition, 2004). ISBN: 3-86153-303-0; Preis: EUR 22.90; Seiten: 280.
2004 jährt sich zum hundertsten Mal der Kolonialkrieg, den das deutsche Kaiserreich gegen die Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia) führte. Das militärische Vorgehen der deutschen Schutztruppe endete in einem Völkermord, der seine Fortsetzung in den landesweit eingerichteten Konzentrationslagern fand, in denen nahezu jeder zweite afrikanische Kriegsgefangene zu Tode kam. Die besiegten Afrikaner verloren nicht nur ihr Land und ihren Viehbesitz, sondern wurden fortan auch einem rigiden Kontrollsystem unterworfen. In dem vorliegenden Band werden Ursachen, Verlauf und Folgen dieses Kolonialkrieges beleuchtet. Dabei findet die historische Perspektive der Deutschen, wie der Afrikaner Berücksichtigung. Nicht zuletzt wird die Frage nach der Bedeutung des ersten von Deutschen verübten Völkermordes für die weitere Geschichte beider Länder aufgeworfen, eines Genozids, der für Namibia bis heute ein nationales Trauma darstellt.